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Warten auf OPEC+ – Corona lastet weiter auf den Märkten.

Der Fokus der Marktteilnehmer richtet sich zum Wochenanfang auf die heute stattfindende Videokonferenz des Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC) der OPEC+. Das Komitee überprüft die Einhaltung der Förderkürzungen. Es könnte Hinweise zu einer möglichen Verschiebung der Quotenanpassung im Januar geben. Eine endgültige Entscheidung wird allerdings erst im November/Dezember erwartet. Dann findet die offizielle Vollversammlung statt.

Ursprünglich sollten die Förderquoten zum Beginn des neuen Jahres von 7,7 Mio. B/T auf 5,7 Mio. B/T gesenkt werden. Doch vor dem Hintergrund einer stagnierenden Nachfrage, einer steigenden Zahl Corona-Fälle und wachsenden Ölmengen aus Libyen äussern sich die Analysten skeptisch. Sie bezweifeln, dass der Markt eine solche Senkung der Quoten zum jetzigen Zeitpunkt verkraftet.

Warren Patterson von ING geht davon aus, dass die OPEC+ die Idee der Quotenlockerung aufgrund der zweiten Corona-Welle aufgeben muss. Analystin Natasha Kaneva meint: «Es ist kein ratsamer Schachzug, zu einem solchen Zeitpunkt zusätzliches Öl auf den Markt zu bringen.»

Auch Torbjörn Tornqvist von Gunvor rechnet damit, dass es nicht zu einer Quotenanpassung im Januar kommen wird: «Wenn die OPEC an ihren Plänen festhält und die Produktion wie geplant im Januar erhöht, werden die Rohölvorräte nicht mehr weiter sinken.» Der Experte vermutet, dass der Markt im Moment die Wahrscheinlichkeit einer Verschiebung der Produktionssteigerungen einpreist.

In den USA treten unterdessen die Verhandlungen bezüglich des Corona-Hilfspaketes weiterhin auf der Stelle. Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sagte am Sonntag, sie sei optimistisch, dass es noch vor der Wahl Anfang November zu einer Lösung kommt und setzte eine neue Frist bis Dienstag für die Verhandlungen mit den Republikanern.

Analysten zweifeln aber daran, dass es bis dahin zu Gesprächen kommen kann, denn der Verhandlungspartner der Republikaner, US-Finanzminister Steven Mnuchin, befindet sich zur Zeit auf Dienstreise im Nahen Osten. Seit Monaten schon finden die Demokraten und die Republikaner keinen Konsens. Deswegen verzögert sich die Implementierung des milliardenschweren Hilfspaketes immer wieder.

Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst

19.10.2020

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