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In den letzten Tagen haben die geopolitischen Risiken weiter zugenommen und die Ölpreise deutlich anziehen lassen. Nachdem ein Angriff der Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf einen Öltanker mit russischem Naphta diese Preisrally verursacht hatte, schickte der Angriff auf einen US-Stützpunkt in Jordanien die Preise für Brent und WTI anfangs dieser Woche bis in den Bereich der psychologisch wichtigen Marken von 85 bzw. 80 Dollar pro Fass.

Die jüngsten Ereignisse liessen die Befürchtungen steigen, dass der Nahost-Konflikt doch noch zu stärkeren Angebotsausfällen führen könnte, besonders, wenn die US-Regierung sich in einen direkten Konflikt mit dem Iran hineinziehen lässt. Auf die Preise an den Ölbörsen wirken die jüngsten Ereignisse auf zweierlei Weise. Zum einen dürfte die weitere Eskalationsstufe der geopolitischen Spannungen zahlreiche Marktteilnehmer zum Dollar greifen lassen, da dieser in Krisenzeiten als sicherer Hafen betrachtet wird. Dadurch werden die in der US-Währung gehandelten Ölfutures teurer für Trader außerhalb der USA, was die Ölpreise tendenziell belastet. Zum anderen kalkulieren die Trader angesichts des steigenden Risikos für potenzielle Angebotsausfälle wieder eine höhere Risikoprämie bei den Preisen der Ölfutures mit ein.

Mit den weiter zunehmenden Spannungen in der Region könnte sich die OPEC+ fragen, ob sie ihre Zusatzkürzungen tatsächlich bis Ende des ersten Quartals beibehalten oder nicht doch schon früher lockern will. Auch die US-Notenbank könnte für einen Preisdämpfer sorgen, sollte sie signalisieren, dass die Zinsen in den USA noch länger auf dem aktuell hohen Niveau bleiben dürften als vom Markt erhofft. Eine länger als erwartete Beibehaltung der hohen Zinsniveaus könnte nicht nur die US-Konjunktur, sondern auch die Ölnachfrage der USA beeinträchtigen. Vorerst aber wird zu beobachten sein, ob sich die jüngste Kältewelle in den USA auch in der Woche zum 26. Januar auf die Ölindustrie der USA ausgewirkt hat. In der Vorwoche hatten die frostigen Temperaturen die Rohölproduktion des Landes auf ein Langzeittief sinken lassen, gleichzeitig aber auch den Raffineriebetrieb stark beeinträchtigt. 

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